Hot Spot! Innviertel an Kanzler Kurz: Asylwerber sind begehrte Lehrlinge

Mitgliedsbetriebe von Hot Spot! Innviertel machen positive Erfahrungen mit Asylwerbern. Dennoch sollen diese das Land verlassen. Jetzt fordert man in einem offenen Brief Hausverstand und Augenmaß von den Entscheidungsgremien.

Junge, fähige, fleißige und sehr engagierte Asylwerber erhielten in den letzten Wochen vermehrt negative Asylbescheide. Nun setzen sich Unternehmer aus dem Innviertel vehement für sie ein. Sie suchen und brauchen dringend Arbeitskräfte. „Es gibt einen Bedarf und es gäbe eine Lösung“, heißt es in einem offenen Brief vom Hot Spot! Innviertel an Bundeskanzler Sebastian Kurz. Eigentlich eine klassische Win-win-Situation. Doch derzeit nehmen aktuelle gesetzliche Regularien und Verordnungen scheinbar keine Rücksicht darauf.

Ried im Innkreis, 6. März 2018
– Unternehmen im Innviertel leiden an Fachkräfte- und generellem Arbeitskräftemangel. Viele davon treffen nun verstärkt auf Asylwerber die an einer soliden Ausbildung sehr interessiert sind. Damit wurden bisher fast ausschließlich positive Erfahrungen gemacht. Die jungen Migranten sind fähig, fleißig und sehr engagiert. Nun häufen sich die Rückmeldungen, dass eben diese jungen Menschen mit negativen Asylbescheiden konfrontiert sind. Sie selbst wollen hierbleiben und ihre Arbeitgeber wollen das auch.

Um auf die prekäre Situation hinzuweisen hat die Initiative Hot Spot! Innviertel vor wenigen Tagen einen offenen Brief im Namen ihrer 180 Mitgliedsbetriebe und Mitgliedsorganisationen an Bundeskanzler Sebastian Kurz geschickt. Darin heißt es unter anderem: „Es gibt einen Bedarf und es gäbe eine Lösung. Wir ersuchen die dafür zuständigen Entscheidungsgremien, mit Hausverstand und Augenmaß vorzugehen. Bereits jetzt sind etwa ein Viertel aller österreichischen Staatsbürger nicht in unserem Land geboren. Sie sind zentrale Säulen der österreichischen Wirtschaft.“ Prosperierende Region
Das Innviertel (Bezirke Braunau, Ried, Schärding) kann seit dem Jahr 2000 das größte Wachstum Österreichs im sekundären Sektor (Herstellung von Waren) vorweisen (WIFO 2016). Im Innviertel sind viele national und international erfolgreiche Unternehmen beheimatet. Viele davon sind regelmäßig auf der Suche nach potenziellen Mitarbeitern. Migranten und Asylwerber sind in diesem Umfeld als engagierte und motivierte Arbeitskräfte ein wichtiger Bestandteil zur anhaltend positiven Entwicklung der Region. „Wirtschaftlicher Erfolg ist massiv von Emotionen beeinflusst. Das ist auch wissenschaftlich bestätigt“, sagt Hot Spot! Innviertel Sprecher Andreas Fill. „Wir brauchen zum Thema Ausländer und Asylwerber eine entspannte, unpolitische, objektive Diskussionskultur“, sagt der erfolgreiche Industrielle aus Oberösterreich. „Eine Kultur, die allen Österreichern die Chance gibt, mit Hausverstand und Augenmaß zu agieren.“ Corporate Data
Hot Spot! Innviertel vereint als rechtsunverbindliche Initiative Unternehmen und Organisationen der drei Bezirke Braunau, Ried und Schärding. Sie wollen die Region als lebenswerte, attraktive Arbeitgeberregion positionieren. Kommunikation und Networking sind die Hauptaufgaben der Gemeinschaft. Das Innviertel soll als Wohnregion, Wirtschaftsregion, Bildungsregion, Freizeitregion, Genussregion, Naturregion, Kulturregion und Lebensregion gestärkt werden. Andreas Fill (Fill Maschinenbau) ist Sprecher der Gruppe. Klemens Steidl (WKO Braunau) und Hans Froschauer (WKO Schärding), Christian Doms (Bezirksrundschau Ried), Alois Ellmer (WKO Schärding), LAbg. Alfred Frauscher (Frauscher GmbH), Walter Kohlbauer (AGS-Engineering), Irene Wiesinger (BHAK/HAS Schärding), Johannes Karrer (LEADER Region Sauwald-Pramtal), Sandra Schwarz (Regionalmanagement), Patrizia Faschang (Agentur webdots), Christian Sporrer (Borbet Austria GmbH) und Christoph Wiesner (WKO Ried) sind die Mitglieder der Steuerungsgruppe. Andrea Eckerstorfer führt das Büro in Ried. Hot Spot! Innviertel wird von der Wirtschaftskammer Oberösterreich und den Betrieben getragen. Mehr Informationen unter www.innviertel.at