TEAM-X Konsortialpartner präsentieren Wege zu einer verantwortungsvollen Nutzung von Gesundheitsdaten

Vertrauen in die Verwendung sensibler Daten wird durch entsprechende Managementsysteme sichergestellt.

Konsortialpartner von TEAM-X unterstreichen in zwei veröffentlichten Artikeln die Bedeutung klar formulierter Regeln im Umgang mit sensiblen Daten. Sie untersuchen ein Implementierungs- und Managementsystem, das im Rahmen des TEAM-X-Forschungsprojekts entwickelt wird, und zeigen, dass die zunehmende Datennutzung Hand in Hand geht mit der Nachfrage nach besseren Datenschutzlösungen.

Berlin, 15. Oktober 2024 – Wie die Gesellschaft mit Daten umgeht, ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Entwicklung. Es ist dringend notwendig, ein Verantwortungsbewusstsein dafür zu entwickeln, vor allem bei besonders sensiblen Gesundheitsdaten – davon ist TEAM-X überzeugt. Zwei von TEAM-X Konsortialpartnern aktuell verfasste Artikel zeigen eindrücklich die Notwendigkeit eines deutlichen Rahmenwerks für die Nutzung von digitalen Daten auf.

Klare Regeln für Nutzung von Gesundheitsdaten
Ein Team, bestehend aus den TEAM-X Konsortialpartnern Jutta Juliane Meier von Identity Valley, Christian Weigand vom Fraunhofer IIS, Jochen Bauer vom Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, inzwischen tätig beim Konsortialpartner C&S Computer und Software, und Björn Eskofier vom Machine Learning and Data Analytics Lab an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, publizierte gemeinsam einen Artikel mit dem Titel „Management by Digital Responsibility Health Organizations“. Er wurde diesen Sommer auf der eHealth Konferenz 2024 in Budapest präsentiert. Darin werden Ziele und Zweck der von Identity Valley entwickelten Digital Responsibility Goals (DRGs) und deren Bedeutung für digitale Innovationen im Gesundheitssektor beschrieben. Die Digital Responsibility Goals sind relevant für Innovationen im Gesundheitssektor, die darauf abzielen, Patientenbeteiligung und digitale Souveränität zu ermöglichen. In dem Zusammenhang beschäftigt sich das Paper mit einem innovativen Implementierungs- und Managementsystem und untersucht seine Besonderheiten. Das System wird derzeit im Rahmen des Forschungsprojekts TEAM-X entwickelt und zielt auf die Entwicklung eines vertrauenswürdigen Datenökosystems für Gesundheits- und Pflegedaten ab.

Anonymisierung und Nutzen personenbezogener Daten
Unter dem Titel „Von der Sackgasse der Anonymisierung zu Lösungsansätzen für den Datenschutz der Zukunft – Perspektiven des Gaia-X-Ökosystems vor dem Hintergrund der Notwendigkeit einer Wahrung der Digital Responsibility Goals“ wurde ein Artikel von Prof. Dr. Christian Jäger und Julian K. Peters vom Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Wirtschafts- und Medizin Strafrecht an der FAU Erlangen-Nürnberg, Jutta Juliane Meier, Ferdinand Ferroli und Maximilian Möhring von Identity Valley sowie Prof. Dr. Dr. h. c. Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a. D. und Vorstand der Parmenides Foundation in der Zeitschrift für Datenschutz (Ausgabe September 2024) veröffentlicht.

Der Artikel thematisiert die Risiken, die die Re-Identifikation scheinbar harmloser Daten birgt. Durch moderne Datenanalysen und maschinelles Lernen werden häufig sensible Informationen offengelegt, wodurch vollständige Anonymität in der heutigen Datenlandschaft kaum möglich ist. In dem Paper wird die Re-Identifizierungsforschung untersucht und besprochen, wie technologische und rechtliche Rahmenbedingungen das Risiko der Re-Identifizierung erhöhen. Auftretende Gefahren können dabei durch spezielle Dateninfrastrukturen, wie dem Gaia-X-Ökosystem, abgemildert werden. Es ermöglicht maximalen Datenschutz, ohne den Nutzen der Daten zu schmälern. Um die Nachfrage nach besseren Datenschutzlösungen zu fördern, müssen, so die Autoren, neue Anforderungen an eine vertrauenswürdige Digitalisierung formuliert werden. Das Paper zeigt den holistischen Ansatz der Digital Responsibility Goals auf, in dem Menschen auf Basis der europäischen Datenstrategie souverän über ihre Gesundheitsdaten verfügen können.

Über TEAM-X
TEAM-X ist ein Netzwerk bestehend aus zehn Konsortialpartnern und drei Kooperationspartnern aus verschiedenen Fachgebieten. Es werden technische Lösungen wie der Cloud-Edge-Ansatz des TEAM-X Datenökosystems entwickelt sowie ethische, rechtliche und soziale Auswirkungen untersucht. TEAM-X arbeitet seit 1. Januar 2022 für die Dauer von drei Jahren an der Stärkung der Fähigkeit und Selbstbestimmung der Bevölkerung im Umgang mit ihren Gesundheits- und Pflegedaten sowie an der digitalen Kompetenz und Innovationskraft der Gesundheits- und Pflegebranche.

Mehr Informationen unter: www.project-team-x.eu

Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:
Bayern Innovativ
Bayerische Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH
Sebastian Hilke
Am Tullnaupark 8, 90402 Nürnberg
Tel.: +49 911 20671-231
E-Mail: sebastian.hilke@bayern-innovativ.de

Über Identity Valley
Die gemeinnützige Organisation Identity Valley wurde 2020 in München gegründet und vereint Unternehmen, Politik, Wissenschaft sowie Bürgerinnen und Bürger in Europa. Identity Valley fordert und fördert ein wertebasiertes, würdiges und verantwortungsvolles Miteinander aller Beteiligten im Zeitalter der Digitalisierung. Der Schutz der Identität steht dabei im Mittelpunkt. Identity Valley wird von der Digitalexpertin Jutta Juliane Meier geleitet. Die gemeinnützige Organisation versteht sich als zentrale Anlaufstelle für wertebasierte Digitalisierung und setzt dabei ethische Maßstäbe. Vertrauen schaffen durch Übernahme von Verantwortung ist ein zentrales Ziel der Organisation, was sie durch die Zusammenarbeit in Netzwerken, durch Kommunikation und Interessenvertretung umsetzen will. Sitz der Initiative ist seit Januar 2022 Unkel am Rhein, der Geburtsort der Gründerin. IDV ist personell neben dem Hauptsitz Unkel auch in Brüssel, am IPAI in Heilbronn, in Köln und München vertreten.

Mehr Informationen unter: www.identityvalley.org