Organscreening in der Schwangerschaft kann Neugeborenen das Leben retten

Herzkinder Österreich setzt sich für ein verpflichtendes, kostenloses Organscreening im Mutter-Kind-Pass ein.

 

Der Verein Herzkinder Österreich unterstützt die Forderung der Österreichischen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (ÖGUM) nach einem Organscreening in der Schwangerschaft. „Durch das Organscreening können bereits vor der Geburt Herzfehler entdeckt werden. Somit können Neugeborene gleich richtig medizinisch erstversorgt werden und die Überlebensrate der Babys steigt“, berichtet Herzkinder Österreich-Präsidentin und -Geschäftsführerin Michaela Altendorfer. Der Verein setzt sich dafür ein, dass im neuen Mutter-Kind-Pass ein verpflichtendes Organscreening aufgenommen wird.

Linz/Wien, 28. September 2023 – „In Österreich haben bereits etwa 2.000 Kinder in der Schwangerschaft Fehlbildungen, weniger als 50 Prozent werden vor der Geburt erkannt“, berichteten Experten am 25. September bei einer Pressekonferenz zum Thema „Moderne Schwangerschaft erfordert ein Screening auf fetale Fehlbildungen und Erkrankungen“ in Wien. Als betroffene Mutter und Präsidentin von Herzkinder Österreich wurde auch Michaela Altendorfer aufs Podium eingeladen. „Mein Sohn Jakob hatte vor mehr als 23 Jahren Riesenglück“, betonte die engagierte Herzmutter. Ihr Arzt hatte ein spezielles Ultraschallgerät erhalten und wollte dieses gleich ausprobieren. Durch Zufall wurde drei Wochen vor der Geburt bei ihrem Sohn ein komplexer Herzfehler entdeckt. „Das Organscreening hat meinem Sohn das Leben gerettet“, ist Michaela Altendorfer überzeugt. Ohne Erstversorgung wäre der Säugling mit der Mutter ins Zimmer gekommen. Er hätte eine massive Sauerstoffunterversorgung erlitten oder wäre im schlimmsten Fall verstorben. „Dank der Diagnose nach dem Organscreening wurden gleich lebensnotwendige OP-Schritte gesetzt“, berichtet die Scharnsteinerin. Nach vier großen Herz-Operationen kann Jakob weitgehend ein „normales“ Leben führen.

Herzkinder Österreich ist kompetente Anlaufstelle
„Organscreening sollte daher zu einer Standarduntersuchung während der Schwangerschaft gehören und durch die öffentliche Hand finanziert werden. Damit können frühzeitig Fehlbildungen diagnostiziert werden“, erklärt Michaela Altendorfer. Eltern können sich besser auf die Situation einstellen und planen. Ihre eigene Geschichte war Anlass, hier in Österreich eine Anlaufstelle für andere Herzfamilien zu schaffen. Sie gründete den Verein Herzkinder Österreich. „Wir stehen Familien in beratender und begleitender Form gerne bei“, verspricht die Präsidentin. Der Verein hat in ganz Österreich Ansprechpartner:innen.

Corporate Data
1995 wurde der Verein gegründet, seit 2007 heißt die Plattform Herzkinder Österreich. Der Verein ist eine österreichweite Anlaufstelle für alle nicht medizinischen Anliegen und Belange für kleine und große Herzkinder, Jugendliche, EMAH und deren Familien. Der Verein eröffnete 2008 ein Teddyhaus in Linz, 2015 ein weiteres in Wien. 2009 wurden in allen Bundesländern Informationsstellen für Herzkinder und deren Angehörige eingerichtet. Michaela Altendorfer kümmert sich als Präsidentin um die Agenden der Herzkinder Österreich. Bei der Erste Bank – AT13 2011 1890 8909 8000 – wurde ein eigenes Spendenkonto für den Verein eingerichtet. Diese Spenden sind steuerlich absetzbar.

Weitere Informationen unter: www.herzkinder.at
www.oegum.at