Personenschutz für Pflegepersonal spielt in der Sicherheitsbranche eine immer bedeutendere Rolle. Das VSÖ Bildungszentrum Sicherheit (BZS) hat darauf rasch reagiert und bietet Seminare zu den Themen „Sicherheit und Deeskalation“ sowie „Gewalt und Aggression“ an. „Für das Sicherheitspersonal im Gesundheits- und Sozialwesen gibt es aktuell den neu konzipierten Fachlehrgang Schutz der körperlichen Unversehrtheit“, berichtet Michaela Eisold-Pernthaller, Geschäftsführerin des VSÖ Bildungszentrum Sicherheit in Wien.
Wien, 7. Februar 2022 – Der Lehrgang SKU (Schutz der körperlichen Unversehrtheit) für das Sicherheitspersonal im Gesundheits- und Sozialwesen dauert neun Tage und vermittelt alle relevanten taktischen sowie praktischen Grundlagen. „Das Angebot des VSÖ BZS steigert die Kompetenz der Handlungssicherheit von Mitarbeitenden“, ergänzt Michaela Eisold-Pernthaller. Im Mittelpunkt dieses Lehrgangs stehen unter anderem das Verhalten in kritischen Situationen sowie rechtliche Grundlagen in puncto angemessene und gesetzeskonforme Gewaltanwendung wie beispielsweise Notwehr oder Abstand halten. Auch Täterverhalten und Täterpsychologie kommen zur Sprache. Zu den weiteren Inhalten gehören richtiges Protokollieren, Zusammenarbeit mit der Exekutive und Verhalten bei Gericht. „In erster Linie wird aufgezeigt, dass durch Kommunikation Eskalationen entschärft werden können“, betont die Geschäftsführerin des VSÖ BZS. Neben dem Lehrgang SKU gibt es zusätzliche Angebote wie das Intensivtraining „Gewalt und Aggression“, das Seminar „Sicherheit und Deeskalation“ und den Workshop „Sicherheit am Arbeitsplatz“, der für Arbeitsstätten wie unter anderem Krankenhäuser angeboten wird.
Auf Betriebe abgestimmte Angebote
Oft stehen Mitarbeitende Aggression und Gewalt macht- und hilflos gegenüber“, weiß Michaela Eisold-Pernthaller. Ziel dieses Seminars ist es, diesem Ohnmachtsgefühl entgegenzuwirken, Zugang zu den Möglichkeiten der Situationsbewältigung zu finden und dabei das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu setzen. Im vergangenen Jahr haben insgesamt mehr als 1.000 Personen – davon kamen mehr als 100 Teilnehmende aus dem Krankenhausbereich – an einer Deeskalationsschulung des VSÖ BZS teilgenommen. Der Großteil davon ist als Sicherheitspersonal im Einsatz. Kursteilnehmende schätzen die praktischen Übungen und das sicherheitsorientierte Szenarientraining. Sie lernen, Emotionen zu kontrollieren sowie den Umgang mit aggressiven und gewalttätigen Personen. Gemeinsam wird die 3D-Strategie für Dialog, Deeskalation und Durchsetzung erarbeitet. Deeskalationsschulungen eignen sich besonders für das Sicherheitspersonal, Ärzte, Pflegepersonal und alle Mitarbeitenden in Ordinationen und Spitälern. „Bei geschlossenen Gruppen, passen wir die Inhalte an bestehende Sicherheitskonzepte und räumliche Gegebenheiten an“, sagt Michaela Eisold-Pernthaller. Die große Herausforderung beim Organisieren dieser Schulungen ist aktuell der Faktor Zeit. Derzeit hat das medizinische Personal so viel zu tun, dass es sich für diese Angebote kaum freispielen kann.
Corporate Data
Der VSÖ Verband der Sicherheitsunternehmen Österreichs ist ein unabhängiger Verband von Unternehmen und Institutionen in Österreich, dessen Mitglieder sich mit Sicherheit in allen denkbaren Formen beschäftigen. Wer an Sicherheit denkt, denkt an den VSÖ, lautet die Vision des Verbandes. Ziele sind unter anderem, den Verband als führende Institution der Sicherheitsbranche sowie als unverzichtbaren Partner bei Normenentstehung und Richtlinienarbeit zu etablieren. Zum VSÖ gehören die Fachgruppen elektronische Sicherheitsanlagen, mechanische und mechatronische Sicherheitseinrichtungen sowie Sicherheitsdienstleister. Der Verband der Sicherheitsunternehmen Österreichs wurde 1975 gegründet und zählt aktuell
70 Mitgliedsbetriebe.
Weitere Informationen unter www.vsoe.at