Unter dem Motto „Breakdown“ werden in der Burg Hohenwerfen im Land Salzburg Bilder des Salzburger Malers Janz Franz (1946–2017) präsentiert. Es ist dies die erste Ausstellung des 2017 verstorbenen Künstlers in Österreich. Gleichzeitig sind im Egon Schiele Art Centrum im tschechischen Krumau bis Jahresende eindrucksvolle Werke des Ausnahmekünstlers zu sehen.
Werfen/Krumau, 15. Juni 2023 – „Vor 31 Jahren war Janz Franz auf der Burg Hohenwerfen“, berichtet Karl-Heinz Leitner von der Burgverwaltung. Von 1986 bis 1995 fand hier jährlich ein Malersymposium statt, an dem der Salzburger Künstler 1992 teilgenommen und Aufsehen mit seinen Bildern erregt hatte. Auf der Burg Hohenwerfen ist nun die erste Ausstellung des Malers in Österreich seit seinem Tod zu sehen. Die Werke werden bis 17. September dieses Jahres jeweils zu den Öffnungszeiten der Burg präsentiert. Parallel zu der aktuellen Ausstellung „Mythos Jackl – Zauberer und Hexen in Salzburg“ wurden für die Schau Bilder zu den Themen Dämonen und Kobolde ausgewählt. Für den Künstler, der sich selbst als Schamane verstand, waren diese Mischwesen Realität. Mit diesen Wesen und ihren Kräften arbeitete er. Hermann Nitsch, der Janz Franz bei der Internationalen Sommerakademie in Salzburg entdeckte und seine Kunst förderte, sagte über den Ausnahmekünstler: „Er ist ein Gratwanderer. Er kann leicht abstürzen in jene Abgründe des Unermesslichen, die er wolllüstig schaut und fürchtet.“ Auf Hohenwerfen werden hoch expressive Bilder in Acryl auf Leinwand und Arbeiten auf Papier gezeigt – Leihgaben von Galerien und Privatsammlungen. Der Maler arbeitete an fünf großen Werkgruppen: an Dämonen und Kobolden, am Thema Frau inklusive Hexen, an Tieren als beseelte Gefährten, an Schriftbildern sowie an Rockmusik, die er kongenial in bildende Kunst umsetzte.
Maler mit Hang zu Schamanismus und Rockmusik
Janz Franz wurde 1946 in Graz geboren. Er war in einer Baustoffhandlung Lehrlingskollege von Arnold Schwarzenegger, später arbeitete er 20 Jahre als Kellner in Salzburg und kam hier mit der Kunstszene in Kontakt. Als künstlerischer Autodidakt mit Nähe zur Rockmusik begann er Ende der 1980er Jahre intensiv zu malen und wurde zum Enfant terrible der österreichischen Kunstszene mit internationalen Erfolgen. Seine im höchsten Maße emotionale wie spontane Malerei schöpfte aus vielfach von Schamanismus und Rockmusik stimulierten Erregungszuständen, die ihn psychisch wie körperlich an seine Grenzen brachten. Tiere, Dämonen und Hexen, die es zu bannen galt, bevölkerten seine reiche Ideenwelt. Rebellisch, antimodern und romantisch gab Janz Franz mit seinen oft großformatigen und farbstarken Bildern der Malerei eine unverwechselbare, neue und vitale Kraft und machten ihn so interessant für internationale Sammlungen.
Ausstellungen zeigen Querschnitt von Janz Franz’s Werken
Neben Janz Franz’s Dämonen-, Kobold- und Hexendarstellungen ist auf der Burg Hohenwerfen seine Serie der Sternzeichen zu sehen. Zum 30-jährigen Bestehen des Egon Schiele Art Centrums in Krumau werden derzeit in einer weiteren Ausstellung Tierdarstellungen und von Rockmusik beeinflusste Bilder des Künstlers gezeigt. 2024 sind in Graz Präsentationen im Museum Joanneum und in der Galerie Sommer geplant. Über den Künstler ist ein Buch in Arbeit. Ausstellungen und Buch sind Teil des „Projekts Janz Franz“, das der ehemalige Salzburger Galerist Ferdinand Altnöder mit Sponsoren und einem Team umsetzt. Ziel ist es, den Künstler und seine Bedeutung wieder verstärkt in Erinnerung zu bringen.
Weitere Informationen unter:
https://www.salzburg-burgen.at/de/burg-hohenwerfen/veranstaltungskalender/ausstellung-janz-franz-1946-2017-breakdown-938/
www.esac.cz
Zu Janz Franz:
https://www.janzfranz.at
https://www.galerie-altnoeder.com/janz.html