Die Arbeiten am Areal der Rösselmühle an der Postgarage im Grazer Gries werden mit 18. Jänner 2024 fortgesetzt. Der Nordturm, der Südturm und ein kleines Gebäude über dem Mühlgang werden abgetragen. Dazu liegt ein Bescheid der Baubehörde vor. Die Arbeiten sind voraussichtlich Ende April abgeschlossen.
Graz, 16. Jänner 2024 – „Uns liegt ein entsprechender Bescheid der Behörde vor“, sagt Birgit Leinich, Geschäftsführerin der RöMü GmbH, der Eigentümerin des Areals. „Mit 18. Jänner beginnen wir wieder mit den Arbeiten am Areal der Rösselmühle an der Postgarage.“ Betroffen sind der Nordturm und der Südturm östlich des Mühlgangs sowie ein einsturzgefährdetes Gebäude über dem Mühlgang. Ursprünglicher Grund für die Abbrucharbeiten am Areal der Rösselmühle an der Postgarage war der Brand am 1. April 2023. Mit den ersten Arbeiten wurde im September 2023 begonnen. Aufgrund neu entdeckter Schäden gab es im November einen Abbruchstopp. Die RöMü GmbH holte Bestandsanalysen zur Prüfung des weiteren Vorgehens am Nordturm, Südturm und bei einem einsturzgefährdeten Gebäude über dem Mühlgang ein. Im Dezember entschied die RöMü GmbH, den Nordturm östlich des Mühlgangs abzutragen, aufgrund der starken Beschädigung und um weiteren Gefahren vorzubeugen. Die Vorgehensweise für den Südturm und das zweite Gebäude wurden geprüft, auch um die Gebäude, so möglich, zu erhalten. Nun liegt der Bescheid für den Abbruch für alle drei Gebäude vor. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende April dauern.
Steter Austausch mit Stakeholdern
„Zur weiteren Entwicklung und Vorgehensweise sind wir mit allen Stakeholdern in Kontakt und informieren kontinuierlich“, sagt Leinich. Die aktuelle Zwischennutzung des Areals durch Künstlerinnen und Architekten bleibt von den Arbeiten unberührt. Die Rösselmühle an der Postgarage liegt seit Schließung des Mühlenbetriebes 2014 brach. Sie soll in einem partizipativen Prozess langfristig zu einem gemischten Lebensraum entwickelt werden.
Corporate Data
Die Rösselmühle ist die älteste Mühle von Graz und eine der ältesten Mühlen Österreichs. 1370 wird sie erstmals urkundlich erwähnt. Sie prägt mit ihrem Mühlengebäude, dem Mühlgang und dem angrenzenden Oeverseepark den Grazer Bezirk Gries. Zur Mühle gehört ein Kleinwasserkraftwerk, das Strom in das öffentliche Netz speist. Seit 1920 befindet sich die Mühle in Besitz der Familie Polsterer. 2014 wurde sie stillgelegt. Seitdem liegt das Areal brach. Die RöMü GmbH verfolgt das Ziel, das Areal als gemischten Lebensraum zu entwickeln. Die Gestaltung soll ökologisch, bedarfsorientiert, barrierefrei, kreislaufgerecht, klimapositiv und partizipativ erfolgen. Die RöMü GmbH ist ein Unternehmen der Familienholding PKR (Polsterer-Kerres-Ruttin) und der ÖSW Wohnbauträger GmbH, der steirischen Niederlassung des Österreichischen Siedlungswerks (ÖSW). Die Eigentümer sind bestrebt, das Areal der Rösselmühle gemeinsam mit der angrenzenden Postgarage aktiv lebendig, wirtschaftlich gesund und im Einklang mit der Bevölkerung, der Stadt Graz und dem Bezirk Gries zu entwickeln.