Betriebe können sich den Einsatz von KI vorstellen, nutzen ihn aber wenig

Ein Fachvortrag und die Auszeichnung von Filmbeiträgen gehörten zu den Höhepunkten der IT Lounge der IT Experts Austria.

KI-Anwendungen in der Industrie standen im Mittelpunkt des Fachvortrags der IT Lounge der IT Experts Austria, die am Dienstag, 21. Mai, im Taborturm in Steyr auf dem Programm stand. Als Keynote Speakerin begeisterte Mag.a Dr.in Sonja Straßer, Professorin für Business Analytics an der FH OÖ, Campus Steyr. Krönender Abschluss der Veranstaltung war die Preisverleihung an jugendliche Filmemacher.

Steyr am Nationalpark, 23. Mai 2024 – „Die Mehrheit der Unternehmen sieht einen hohen Nutzen durch den Einsatz von KI. Eingesetzt wird sie aber erst spärlich“, berichtet Mag.a Dr.in Sonja Straßer. So können sich viele Betriebe die Verwendung von KI unter anderem zur Verkürzung von Arbeitszeiten, Reduzierung von Personalkosten oder Steigerung der Arbeitsproduktivität gut vorstellen. „Betrachtet man jedoch die tatsächliche Umsetzung von KI-Anwendungen in Unternehmen, so setzen laut einer Studie von Fraunhofer Austria nur neun Prozent der Unternehmen KI operativ ein und bei mehr als 60 Prozent der Unternehmen gibt es noch keine konkrete Planung für den Einsatz von KI“, berichtet die Professorin für Business Analytics an der FH OÖ, Campus Steyr.

KI nicht mehr wegzudenken
Die Ursachen dafür sind vielfältig. Zum einen haben die Unternehmen die Möglichkeit, bereits verfügbare Out-of-the-box KI-Modelle zu verwenden, wie Tools zur Text- oder Bildgenerierung, Übersetzungsprogramme oder Assistenten zur Unterstützung beim Programmieren und bei täglichen Bürotätigkeiten. Die schnell wechselnde Landschaft an Tools und Lizenzgebühren stellen jedoch oft ein Hindernis bei der Umsetzung dar. Zum anderen bieten individuell entwickelte KI-Modelle die Chance, sehr spezifische, sich wiederholende Aufgaben in einem Unternehmen zu automatisieren. Beispiele dafür sind die Qualitätskontrolle von Produkten oder die adaptive Steuerung von Anlagen. Um solche Anwendungen zu entwickeln, sind neben den passenden Daten vor allem vielfältige Kompetenzen erforderlich. Es braucht nicht nur ein Data Science Team für die Entwicklung von Modellen, sondern auch eine enge Zusammenarbeit mit Fachexpertinnen und -experten sowie der IT für die Implementierung der Lösungen. Neben einem hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand sind das Risiko und der Nutzen im Vorhinein oft schwer abzuschätzen. „Trotz dieser Herausforderungen ist für Unternehmen unverzichtbar, sich mit dieser neuen Technologie auseinanderzusetzen und potenzielle Anwendungsbereiche zu identifizieren“, ist die Keynote Speakerin überzeugt. Unternehmen, die es schaffen, diese Hürden zu überwinden, können sich signifikante Wettbewerbsvorteile verschaffen. Durch gezielte Investitionen in die richtigen Technologien und Kompetenzen können Unternehmen ihre Effizienz steigern und neue, innovative Lösungen entwickeln.

Auszeichnung für Filmbeiträge
Unter dem Motto „IT is cool“ stand der IT Experts Filmwettbewerb. „Die Beiträge im TikTok-Style der Schülerinnen und Schüler waren sehr kreativ und interessant. Für die Jury war es nicht einfach, die besten drei Filme zu küren“, berichtet Wolfgang Bräu, Sprecher der IT Experts Austria. Den 1. Preis holten sich Jana Kronsteiner, Rosalie Wögerbauer, Laura Gere und Roxana Ghermuta von der BHAK Steyr 5. Nikita Berger von der HAK Steyr 7 sicherte sich Platz zwei. Die 3. Preisträger waren Niklas Kautsch, Lukas Ramskogler und Felix Michlmayr von der HAK Steyr 1.

Corporate Data
IT Experts Austria ist eine Standort- und Interessenvertretung zur Stärkung und zum Ausbau des Standorts Steyr am Nationalpark zur bevorzugten Region für die IT-Branche in Österreich. Wer in Österreich breite Bildung, einen Arbeitsplatz oder Mitarbeiter in der IT sucht, kommt in die Region Steyr am Nationalpark, lautet die Vision der Initiative. Die Initiative vernetzt in der Informationstechnologie Ausbildung und Wirtschaft und macht die Region zum lebenswerten IT-Standort. Ing. Wolfgang Bräu fungiert als Sprecher der Initiative.

Weitere Informationen unter: www.steyr.it